Nucleoplastie der Lendenwirbelsäule

Nucleoplastie der Lendenwirbelsäule

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Was ist der Grund für meine Rückenschmerzen?

Sehr geehrte Patientin / Sehr geehrter Patient,

Sie haben sich aufgrund anhaltender Rückenschmerzen in eine fachärztliche orthopädische Behandlung begeben.

Nicht selten werden die von Ihnen geschilderten Beschwerden durch Risse und Spalten im äusseren Faserring einer Bandscheibe hervorgerufen. Ursache ist in der Regel altersbedingter Verschleiss oder eine Verletzung. Wenn Blutgefässe und Nervenenden in diese Risse einwachsen, kann dies Schmerzen verursachen. Zusätzlich kommt es oftmals zu einer Verlagerung des Bandscheibenkerns in solche Einrisse. Hieraus kann eine sogenannte Bandscheibenprotrusion oder ein Bandscheibenprolaps resultieren. Hierdurch werden für die Schmerzwahrnehmung zuständige Nervenzellen gereizt.

Bandscheiben befinden sich zwischen zwei übereinander liegenden Wirbelkörpern.

Unter Berücksichtigung der Krankengeschichte, der bisherigen Behandlung sowie der diagnostischen Untersuchungen kann in Ihrem Fall mit grosser Sicherheit eine oben dargestellte krankhafte Veränderung der Bandscheibe als Auslöser Ihrer Rückenschmerzen angenommen werden. Daher erscheint aus ärztlicher Sicht eine Nucleoplasty®-Therapie als angezeigt.

 

Wie läuft der Nucleoplasty®-Eingriff ab?

Die Nucleoplasty®-Therapie wird in unserer Klinik (Sankt Franziskus Krankenhaus Eitorf oder Orthopädische Privatklinik Siegburg) als stationärer Eingriff vorgenommen (stationärer Aufenthalt 2 Tage).

Es handelt sich um einen minimal-invasiven operativen Eingriff (alleiniger kleiner Schnitt mit einem Skalpell). Eine Vollnarkose ist nicht notwendig.

Stattdessen erhalten Sie eine örtliche Betäubung und beruhigende Medikamente (sog. Sedierung). Dadurch können Sie dem Arzt auch während des Eingriffs jederzeit mitteilen, wie Ihr Befinden ist. Unter Röntgenkontrolle wird eine dünne Kanüle durch die Haut bis zur Bandscheibe vorgeschoben. Durch diese Kanüle wird der Katheter (sog. Nucleoplasty Spine Wand®) ins Bandscheibeninnere vorgeschoben.

Nach korrekter Platzierung des Katheters wird beim Vor- und Zurückführen des Katheters durch die schrittweise Temperaturerhöhung eine Abtragung von überstehendem Bandscheibengewebe ermöglicht.

Durch die Wärmeentwicklung verdickt sich das Kollagengewebe des äusseren Faserrings der Bandscheibe und gleichzeitig werden die dort vorhandenen schmerzempfindlichen Nervenzellen inaktiviert.

Während der Behandlung erhalten Sie vorsorglich ein Antibiotikum über einen intravenösen Zugang. Nadel und Katheter werden entfernt und die Einstichstelle mit einem sterilen Pflaster abgedeckt.

In den ersten Tagen nach dem Eingriff werden Sie möglicherweise einen Anstieg Ihrer Beschwerden verspüren. Dagegen werden Sie Schmerzmittel erhalten.

Desweiteren werden Sie vom behandelnden Arzt darüber informiert, welche Bewegungen Sie in den folgenden Wochen vermeiden oder auch regelmässig durchführen sollen. Der Therapieverlauf wird in mehreren Nachuntersuchungen kontrolliert werden.

Für einen Zeitraum von 4 Wochen postoperativ sollten sie das Sitzen, aufgrund der vermehrten Wirbelsäulenbelastung, auf das maximal notwendige Maß reduzieren. Nach dem operativen Eingriff besteht eine Arbeitsunfähigkeit von 1-2 Wochen. Wirbelsäulenbelastende Sportarten sollten in den ersten beiden Monaten nach dem Eingriff vermieden werden.

 

Welche Risiken bestehen durch den Eingriff?

Wie jeder operative Eingriff kann auch die Nucleoplasty®-Therapie mit gewissen Risiken verbunden sein. Bei korrekter Durchführung sind diese jedoch äusserst gering. Mögliche Risiken und Komplikationen sind eine Beeinträchtigung benachbarter Nerven und Gefässe, wärmebedingte Gewebeschäden (thermische Verletzungen) sowie Infektionen. Nicht in jedem Fall ist mit einer Schmerzfreiheit zu rechnen. Es können Restbeschwerden verbleiben.