Facettenkryodenervation

Facettenkryodenervation

facetten

 

Was ist der Grund für meine Rückenschmerzen ?

Sehr geehrte Patientin / Sehr geehrter Patient,

Sie haben sich aufgrund anhaltender Rückenschmerzen in eine fachärztliche orthopädische Behandlung begeben.

Die Behandlung chronischer Rückenschmerzen mit pseudoradikulärer Symptomatik ist ein bis heute häufig unzureichend gelöstes klinisches Problem.

Ihr Orthopäde hat bei Ihnen ein sogenanntes Facettensyndrom diagnostiziert.

 

Was heißt Facettensyndrom ?

Das Facettensyndrom bezeichnet ein Schmerzbild, das seinen Ursprung in den kleinen Wirbelgelenken hat und das zu den chronisch-rezidivierenden mechanischen Kreuzschmerzen gehört.

Aufgrund der aufwendigen Abgrenzung des Facettensyndromes gegenüber anderen Ursachen ist die gezielte Behandlung des Facettengelenkes häufig schwierig. Aus diesem Grund erfolgt in der Regel im Zusammenhang mit der Vereisung des Facettengelenkes (auch Zwischenwirbelgelenk genannt) eine vorhergehende Facetteninfiltration. Dies ermöglicht eine Abgrenzung gegenüber anderen Ursachen für den von Ihnen geschilderten Rückenschmerz.

 

Wie entsteht der Schmerz, der sich in die Facettengelenke (Zwischenwirbelgelenke) projiziert ?

Durch eine längere Überlastung des Zwischenwirbelgelenkes, z.B. durch Übergewicht, und/oder stärkeren Verschleiss des Zwischenwirbelgelenkes kommt es zu einer Reizung sogenannter sensibler Nervenendigungen. Dies führt zu einem Schmerzreiz. Dies bedingt in der Regel eine schmerzbedingt vermittelte Anspannung der Rückenmuskulatur. In manchen Fällen kommt der Patient in einen Schmerzkreislauf.

Es kommt zu einer fortwährenden Reizung des medialen Astes des Ramus dorsalis des betreffenden Spinalnerven. Dieser versorgt grundsätzlich zwei und in manchen Fällen drei Wirbelgelenkkapseln. Es kommt zu sog. pseudoradikülären (übertragenen) Schmerzen.

 

Was beinhaltet sogenannte Facettenkryodenervierung (Vereisung der Zwischenwirbelgelenke) ?

Die Facettenkryodenervierung ist eine minimal-invasive Methode der symptomatischen Schmerztherapie. Sie führt zur Verringerung der schmerzleitenden Fasern im Bereich der Zwischenwirbelgelenke. Sie wird in Lokalanästhesie unter Bildwandlerkontrolle (Röntgenkontrolle) durchgeführt.

Tritt nach konsequenter Durchführung von physikalischen Therapiemassnahmen, systemisch-medikamentöser Schmerzbeonstherapie keine zufrieden stellende dauernde Besserung ein, ist die Indikation zur Facettenkryodenervierung gegeben.

Es von einer durchschnittlichen Schmerzreduktion für einen Zeitraum von 8 – 10 Monaten auszugehen. Das minimal-invasive Operationsverfahren kann bedenkenlos wiederholt werden.

 

Wie lange ist mit einer Schmerzreduktion nach erfolgter Vereisung der Zwischenwirbelgelenke (sog. Facettenkryodenervierung) zu rechnen ?

Es von einer durchschnittlichen Schmerzreduktion für einen Zeitraum von 8 – 10 Monaten auszugehen. Das minimal-invasive Operationsverfahren kann bedenkenlos wiederholt werden.

Operationsablauf

Vereisung der Zwischenwirbelgelenke

(Facettenkryodenervierung)

 

Definition
Zielgenaue Plazierung einer Sonde in Höhe des unteren und oberen Poles des Facettengelenkes und Stimulation des sensiblen Nervenaste des betreffenden Zwischenwirbelgelenkes mit nachfolgender Unterbrechung der sensiblen Schmerzfortleitung durch Vereisung.

 

Anwendung
Die Facettenkryodenervierung ist ein Verfahren welches bereits in den 70er Jahren verwandt wurde.

Die Operationsindikation besteht bei Rückenschmerzen, welche überlastungsbedingt sind und/oder durch verschleißbedingte Schäden des Zwischenwirbelgelenkes bedingt sind.

 

Wie läuft die Facettenkryodenervierung ab?

Die Facettenkryodenervierung erfolgt als stationärer Eingriff im Sankt Franziskus Krankenhaus Eitorf.

 

Anästhesie
Eine Intubationsnarkose oder eine rückenmarksnahe Narkose des Patienten ist nicht erforderlich! Als vorbereitende Maßnahme ist eine einmalige Vorstellung in der Narkosesprechstunde (Chefarzt Dr. Esser) des Sankt Franziskus Krankenhauses Eitorf erforderlich. Freie Sprechstunde: Montag, Dienstag und Donnerstag zwischen 14.00 und 16.00 Uhr (Telefon 02243/8801).

Es erfolgt eine Sedierung des Patienten. Es ist wichtig, dass der Patient während des Eingriffes wach ist, so dass seinerseits eine Aussage hinsichtlich der von Ihm empfundenen Schmerzsymptomatik möglich ist.

 

Vorbereitung und Lagerung
Lagerung des Patienten auf dem Wirbelsäulentisch zur problemlosen Dokumentation der Lage der Kryodenervierungssonde mittels C-Bogen (Röntgengerät) in a.p. und seitlicher Projektion. Sterile Wirbelsäulenabdeckung. Über den gesamten Vorgang hinweg wird auf absolute Sterilität geachtet !

 

Durchführung / Technik
Injektionsort ist über dem jeweilig betroffenen Facettengelenk. Der Stichkanal wird betäubt. Durch die lokale Betäubung kann es in seltenen Fällen auch zu einer länger andauernden Taubheit des Beines kommen, die eventuell eine Beobachtung des Patienten über Nacht erforderlich machen kann.

Nach korrekter Lage der Nadelspitze im Bereich des Facettengelenkes erfolgt eine Stimulation der Nervenendigung. Dies kann zu einer kurzfristigen Schmerzzunahme für wenige Sekunden führen. Nachfolgend erfolgt die Vereisung des sensiblen Nervenastes. Nach der Vereisung wird in nochmals ein sensibler Reiz gesetzt. Bei erfolgreicher Vereisung kommt es hierdurch zu keinem Schmerzreiz am Zwischenwirbelgelenk.

 

Nachbehandlung
Die Patientin / Der Patient kann erfahrungsgemäß nach 3 Stunden die Klinik wieder verlassen. In seltenen Fällen muß bei anhaltendem Taubheitsgefühl des Beines (vollständig rückläufig nach 8 – 12 Stunden) ein stationärer Aufenthalt bis zum nächsten Tag erfolgen.

Der Patient darf am Operationstag nicht mehr aktiv am Strassenverkehr teilnehmen. Sie sollten sich grundsätzlich fahren lassen. Das eigene Führen eines Kraftfahrzeuges ist nicht möglich !

Die voraussichtliche Dauer der Arbeitsunfähigkeit beträgt 3 bis 4 Arbeitstage.